IMpulsLEBEN

Was man so braucht im Leben – und was nicht

Eine Assisi-Erfahrung

Was man so braucht im Leben – und was nicht. Was mich mein Rucksack lehrte beim Pilgern nach Assisi (Sarah)

Pflaster gegen offene Stellen, Magnesium gegen Ermüdungserscheinungen, ein drittes Paar Schuhe gegen Blasen: Mein Rucksack war anfänglich voll von vermeintlichen Sicherheiten.

Doch schon bald habe ich auf unserer Tour erfahren, wie überflüssig manche Sorgen und durchdachten Pläne sind. Wenn es mal zu anstrengend wurde, hatte die Gesamtgruppe einen Blick dafür und wir breiteten auf einer Waldlichtung unsere Isomatten für eine Siesta aus. Wenn wir uns zum dritten Mal verlaufen hatten, was bei italienischen Wegbeschilderungen öfters vorkommen kann, dann erreichten wir dennoch stets das Tagesziel auf teils wundersame Weise. Einmal kam mitten aus dem Wald ein Pickup, der sich „verfahren“ hatte und nahm uns samt schweren Rucksäcken auf seiner Ladefläche mit ins Dorf.

Wenn wir auf den Spuren des Franz von Assisi Eines lernen durften, dann war es das Leben im Hier und Jetzt. Und im Jetzt gab es so einiges zu entdecken: Die herrliche, weite Landschaft der Toskana, die zuckersüßen Waldbeeren und Feigenbäume am Wegesrand, verschiedenste Tiere von der Gottesanbeterin bis zur bleistiftdicken Viper und vieles mehr.

Einzig schade am Leben im Jetzt ist, dass es so schnell vorbei ist. Aber für Jetzt bleibt die Erinnerung an eine gelungene Pilgerreise mit Zeiten der Stille, um bei sich zu sein, und Zeiten in der Gruppe, um sich über seine persönliche Lasten auszutauschen oder ausgelassen Lieder zu trällern, mit Zeiten des Gebets und Austauschmöglichkeiten über Glaubensfragen und Zeiten, um die kulinarischen Köstlichkeiten Italiens zu genießen.

Es war eine Zeit, um wirklich im Jetzt zu sein.


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